Pfingsten 2024
„Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.“ (Sacharja 4, 6, Vers des Pfingstfestes)
Im bekannten Lied „So nimm den meine Hände“ heißt es in der letzten Strophe: „Wenn ich auch gleich nichts fühle von deiner Macht, du führst mich doch zum Ziele auch durch die Nacht.“
Mit dem Fest Christi Himmelfahrt ist der Herr zurück zu seinem Vater gekehrt, zu seinem Gott und zu unserem Gott. Wir könnten jetzt ein Gefühl der Verlassenheit haben, wie vielleicht damals die Jünger sie zeitweise hatten. Alle Hoffnungen hatten sie erneut gelegt in diesen Herrn Jesus Christus, den sie am Kreuz hatten sterben sehen und der dann so wunderbar auferstanden war und sich ihnen gezeigt und mit ihnen gesprochen und gegessen hat. Jetzt geht er heim zu seinem Vater und lässt sie scheinbar verwaist zurück. Wie oft fühlen wir uns in unserem Leben verwaist und allein gelassen? Wie oft fühlen wir eine Leere und können nicht mehr von Herzen glauben und die Gegenwart Gottes in unserem Leben spüren.
„Wenn ich auch gleich nichts fühle von deiner Macht, du führst mich doch zum Ziele auch durch die Nacht.“ Worte der Hoffnung! Wenn wir nichts mehr fühlen und spüren von unserem Glauben, wenn alles leer wird in unseren Herzen, dann nimmt uns dieser Gott bei der Hand und erneuert uns durch seinen Geist und schenkt sich uns immer wieder neu hin in Wort und Sakrament. Das ist das Wunder von Pfingsten!
Das ist das Wunder unseres Glaubens durch das Zutun des Heiligen Geistes. Gott lässt uns eben nicht zurück, sondern er nimmt uns an die Hand und führt uns zum Ziel. Zu vielen Zielen in diesem Leben und natürlich auch und das ist das Entscheidende, darüber hinaus führt er uns zu einem Ziel in ein Leben, das kein Ende kennt. In ein Leben in seiner ewigen Gegenwart. Pfingsten ist ein abstraktes Fest, weil wir uns die Situation oft nicht so richtig vorstellen können. Wie das ist, wenn der Geist über einen kommt. Aber Pfingsten ist trotzdem auch ein Fest unserer Herzen, ein Fest, das an unser Herz herangeht. Weil wir erfüllt werden von diesem Geist Gottes, der unser Leben verändert, der alles verändert, der diese Welt verändert. Und das immer wieder neu. Lassen wir das an uns geschehen. Vertrauen wir einfach auf diesen Geist Gottes, dass er uns immer wieder erneuert an Leib und Seele und uns die göttliche Wahrheit offenbart, auch wenn wir nicht damit rechnen.
„Wenn ich auch gleich nichts fühle von deiner Macht, du führst mich doch zum Ziele auch durch die Nacht. So nimm denn meine Hände und führe mich bis an mein selig Ende und ewiglich.“
Prädikant Michael Sonntag, Wuppertal
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