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„Gott sendet seinen Geist, der uns zu Jesus Christus weist!“

Johann Georg Engisch

Wo und wie wirkt eigentlich Gottes Geist?
Für manche hat Gottes Geist die Aufgabe, die Bibel weiter zu entwickeln und neue Einsichten auf Zeitfragen zu vermitteln. Diese Auffassung ist keineswegs modern, sie hat es zu allen Zeiten der Kirchengeschichte gegeben. Heiligenverehrung, Reliquienverehrung, Ablass, Mariendogmen und Kreuzzüge sind stets als „Weiterentwicklungen“ der Heiligen Schrift durch das Wirken des Heiligen Geistes begründet worden, weil die Botschaft Jesu dazu nichts hergab.

Eine solche Auffassung vom Heiligen Geist wurde von Martin Luther und den Reformatoren einhellig strikt abgelehnt. Denn sie stellt in der Konsequenz die Kirche über Gottes Wort. Synoden, Kirchenleitungen, Bischöfe und Päpste können dann mittels Heiligem Geist Beschlüsse fassen, die im Widerspruch zur Heiligen Schrift stehen. Denn Gottes Geist weiß es – so meint man - besser als Jesus, was die jeweilige Zeit erfordert.

Erleben wir dies nicht zur Zeit wieder? Ein vom Rat der EKD verabschiedetes Papier segnet die Vielfalt von Lebens- und Familienformen in unserer freien Gesellschaft einfach ab, als gäbe es in der Bibel kein Leitbild der auf der Ehe von Mann und Frau gegründeten Familie. Auch hier berufen sich viele Befürworter dieses Papieres auf den Heiligen Geist, durch den Gottes Wort weiterentwickelt und an neue Fragen der Zeit angepasst werden könne.

Gottes Geist hat jedoch keineswegs die Aufgabe, die Bibel weiterzuentwickeln oder Unbiblisches zu legitimieren. Im Gegenteil! Gottes Geist wirkt dort, wo Gottes Wort verkündigt wird und Menschen auf Jesus Christus hingewiesen werden. Gottes Geist stärkt Christen in ihrem Glauben.

Gottes Geist fragt also nicht danach, ob Ehe und Familie heute noch zeitgemäß sind oder welcher Anteil der Bevölkerung in welcher Lebensform lebt. Gottes Geist lässt uns darauf vertrauen, dass die Ehe von Mann und Frau gut ist, weil sie von Gott eingerichtet wurde, und zwar mit dem Ziel der Weitergabe des Lebens und als Schutzraum für die Kinder, die aus der Ehe hervorgehen.

Gottes Geist lässt uns darauf vertrauen, dass dies gut ist für alle Menschen und für die Gesellschaft insgesamt.
In unserer freien Gesellschaft, in der fast alles möglich und erlaubt ist, wirkt Gottes Geist dort, wo Menschen dennoch bei Gottes Wort bleiben und auf Gottes Wort auch dann vertrauen, wenn alle anderen sich nicht darum scheren.

Denn Jesus Christus sagt: „Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ Johannes 14, 26

Pfarrer Thomas Berke, Mülheim an der Mosel und Veldenz



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