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Bericht idea über die Konventstagung am 09.03.14

Brühl (idea) – Der Vorsitzende des Lutherischen Konvent im Rheinland, Pfarrer Winfrid Krause (Thalfang bei Trier), hat die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR) gewarnt, den Missionsbefehl zu relativieren. Das sagte er auf der Frühjahrstagung der theologisch konservativen Vereinigung am 9. März in Brühl (bei Bonn) im Gespräch mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Er vermute, dass das Thema Mission in der Landeskirche in Zukunft „niedriger gehängt“ werden solle. Ein klarer Hinweis sei der Satz in den Unterlagen zur rheinischen Synode im Januar gewesen. Dort stand: „Das Nein der EKiR zur Judenmission wird auch für den Islam weitergedacht.“ Krause, der auch Islambeauftragter des Kirchenkreises Trier ist, sagte: „Die Kirche schuldet allem Volk die Botschaft von der freien Gnade Gottes. Deswegen sollten wir Mission nicht nur in Afrika oder Asien, sondern auch vor unserer Haustür betreiben.“ Auf dem Gebiet der rheinischen Kirche lebten eine Million Muslime, so Krause. Doch statt auf Mission setze die Kirche vor allem auf den Dialog mit ihnen. Dabei würden die Muslime selbst auch missionieren und den Koran in deutschen Innenstädten verteilen: „Dagegen ist auch überhaupt nichts zu sagen. Aber wir sollten dann auch zu unserem Glauben stehen und Neue Testamente verteilen.“

Lutherische Predigtwerkstatt wird ausgebaut

Ferner berichtete Krause, dass das Internetangebot der Lutherischen Predigtwerkstatt ausgebaut werden soll. Dort werden jeden Montag Predigtimpulse für den Bibeltext des folgenden Sonntags eingestellt. Bislang war der Bereich passwortgeschützt - Leser mussten sich anmelden, um die Predigten einzusehen. Um mehr Nutzer zu gewinnen, sind sie nun frei zugänglich. Auch eine Kooperation mit der „Gesellschaft für Innere und Äußere Mission im Sinne der lutherischen Kirche“ (Neuendettelsau) wurde vereinbart, um mehr Autoren für die Arbeit zu gewinnen. Der Stellvertretende Vorsitzende des Konvents, Pfarrer Thomas Berke (Mülheim an der Mosel), wies darauf hin, dass es neben der bekannten Barmer Theologische Erklärung der Bekennenden Kirche vom Mai 1934 auch noch weitere, weithin unbekannte Dokumente wie die Büchenbeurener Erklärung vom Januar 1934 gebe. Daran hätten auch lutherisch geprägte Pfarrer mitgearbeitet. In einer These heißt es, dass die Unterzeichner von den Pfarrern fordern, „dass sie auf und unter den Kanzeln Jesus Christus allen gemäß der Heiligen Schrift Alten und Neuen Testamentes predigen“. Die Forderung sei weiterhin aktuell, so Berke: „Erwarten dies die heutigen Gottesdienstbesucher noch oder geben sie sich mit einer allgemeinen religiösen Rede zufrieden?“

Debatte um Sühnetod Christi ist ruhig geworden

Den Hauptvortrag der Veranstaltung hielt der Neutestamentler an der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal/Bethel, Professor Martin Karrer (Wuppertal), zur Bedeutung von Jesu Kreuz als Heil der Welt. Das Thema war vor rund fünf Jahren in der rheinischen Kirche stark diskutiert worden: Damals hatte der frühere Bonner Superintendent Burkhard Müller in Andachten im Westdeutschen Rundfunk mehrfach die Ansicht vertreten, dass der Tod Jesu nicht als Opfer für die Sünden der Menschen zu verstehen sei. Auf idea-Nachfrage sagte Krause, dass es um die Debatte ruhig geworden sei. Im Lutherischen Konvent sind 50 Mitglieder und 100 Freunde zusammengeschlossen, die sich für eine geistliche Erneuerung der Kirche einsetzen. Der Konvent ist Herausgeber der „Lutherischen Nachrichten“.
Bericht idea Konventstagung 09.03.14



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