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Gott spricht: Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr´s denn nicht?

Wolfgang Sickinger zur Jahreslosung Jes. 43, 19a für das Jahr 2007

Journalisten suchen nach Neuigkeiten. Was ungewöhnlich und überraschend ist, interessiert die Menschen. Darüber wird gerne berichtet. Wir selbst lieben jedoch auch das Vertraute. In dem, was wir kennen, was immer schon so war, fühlen wir uns zuhause. Manche Menschen möchten gar nicht mit Neuem konfrontiert werden. „Keine Experimente!“ – so hieß ein erfolgreiches Motto im Wahlkampf.

Dennoch verändert sich unser Leben, immer wieder entsteht Neues, und wir müssen uns auf veränderte Situationen einstellen, ob wir das wollen oder nicht. Manches Neue entwickelt sich langsam, aus kleinen Anfängen heraus, wie eine Pflanze, die emporwächst.

Gott handelt so, dass er Neues aufwachsen lässt, sagt der Prophet dem Volk Israel in der Gefangenschaft in Babylon. Erkennt ihr denn nicht, dass Gott am Werk ist? Gott verändert die Weltgeschichte, ihr werdet aus der Gefangenschaft zurückkehren in das Land, das Gott euren Vätern versprochen hat – so kündigt Jesaja das Neue an, das Gott tun wird. Mancher Israelit im fernen Babylon mag es nicht geglaubt haben. Alles schien so festgezurrt, die babylonischen Besatzer so mächtig, Israel so klein, Gott scheinbar so weit weg. Vermutlich war es wirklich kaum zu erkennen, dass sich etwas ändern würde.

Im Jahr 1989 ging es vielen Menschen in Deutschland ähnlich. Wer hat damals schon erkannt, dass etwas völlig Neues geschehen würde, dass der „Eiserne Vorhang“ zerbrechen, der kommunistische Machtblock sich auflösen würde und die „Wende“ und die deutsche Einheit bevorstand? Mancher wollte lieber alles beim Alten lassen. Was für eine Chance hat Gott uns in Deutschland eröffnet! Unsere Gesellschaft hätte sich besinnen können, hätte Gott danken können für das Geschenk der Freiheit, hätte nach seinem Willen fragen und auf seine Gebote hören können! Stattdessen fiel alles bald in den alten Trott zurück, die Gier nach Geld steht nach wie vor obenan, und die Selbstherrlichkeit und Gottlosigkeit der Menschen greift weiter um sich.

Viele Menschen waren offenbar an der Neuigkeit, dass Gott handelt und uns Möglichkeiten zu Umkehr und Gehorsam eröffnet, nicht interessiert.

Wenn Gott Neues schafft, ziehen wir Menschen uns gerne in unseren alten Gewohnheiten zurück. Wenn Gott in Christus auf uns zukommt und uns zum Vertrauen auf ihn einlädt, befassen wir uns lieber mit banalen Alltäglichkeiten oder lassen uns von unserem Medienkonsum einlullen.

Dabei gibt es nichts Aufregenderes als diese Botschaft: Der Schöpfer der Welt, der allmächtige Gott, kommt uns in seinem Sohn entgegen! Kein anderer Glaube hat diese Neuigkeit zu bieten. „Erkennt ihr´s denn nicht?“ fragen uns die Propheten und Apostel der Bibel.

Niemand kann zur Erkenntnis und zum Anerkennen dieses neuen Tuns Gottes gezwungen werden. Wir können nur immer wieder diese Neuigkeit weitergeben, auch wenn sie schon 2000 Jahre lang in der Welt verbreitet wird. Angesichts der alten menschlichen Gewohnheiten gibt es nichts Wichtigeres und Besseres, mit dem wir das neue Jahr beginnen könnten.

Pfr. Wolfgang Sickinger, Mülheim-Heißen, Jahresanfang 2007



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